Comeback nach 18 Jahren

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Sebastian Rassfeld ist 37 Jahre jung und kickt in der Altliga unseres Vereins. So weit, so gewöhnlich. Am vergangenen Mittwochabend spielte er 75 Minuten für unsere Young Devils im Kreispokal. Auch das ist für sich genommen noch keine Besonderheit, schließlich hilft man sich innerhalb der Fußballabteilung bei personellen Engpässen. Für Rassfeld kam dieser Umstand aber einer bemerkenswerten Rückkehr gleich, denn er stand zuletzt vor 18 Jahren für unsere erste Herrenmannschaft auf einem Fußballplatz.

Sebastian, darf man dir zum gelungenen Comeback gratulieren oder muss man Mitleid haben, weil nun alle Knochen schmerzen?

Es tut schon mehr weh als noch vor ein paar Jahren (lacht)! Andererseits war es auch richtig schön, denn es ging ordentlich zur Sache! Bei einem Pokalspiel auf Naturrasen gibt es deutlich mehr Zweikämpfe als bei einem Freundschaftsspiel in der Altliga. Alles in allem geht es mir aber richtig gut, wobei mir meine 75 Spielminuten dann auch gereicht haben.

Wie und wo hast Du in den letzten beiden Jahrzehnten Fußball gespielt?

Wir hatten damals in der Hilteraner A-Jugend eine Spielgemeinschaft mit dem SV Bad Rothenfelde. Ich konnte aber schon als Jugendlicher einige Trainingseinheiten und Spiele unter Martin Bensmann für unsere erste Herren in der Kreisliga absolvieren. Die sportlichen Perspektiven in Bad Rothenfelde waren seinerzeit jedoch aussichtsreicher und nach der Jugend bin ich dann im Sommer 2003 dorthin in die Niedersachsenliga gewechselt. Wir wurden von Jürgen Gessat trainiert und hatten einige spannende Fußballjahre mit Höhen und Tiefen. Danach habe ich noch elf Jahre lang für den Sportclub Füchtorf in Westfalen gespielt. Ich wohne in Bad Laer und bin schließlich nach der aktiven Laufbahn aus alter Verbundenheit zurück zum TuS gewechselt. Dort spiele ich jetzt seit ein paar Jahren in der Altliga mit den Freunden von früher.

Einige deiner Mitspieler am Mittwoch waren bei deinem letzten Herrenspiel für den TuS Hilter im Jahr 2003 gerade erst geboren. Wie fühlte sich das an?

Der TuS Hilter hat mittlerweile eine wirklich junge Herrenmannschaft am Start, die zusammenhält. Man konnte hier in den letzten Jahren eine sehr positive Entwicklung beobachten, die sich in den sportlichen Erfolgen und einer sympathischen Außendarstellung messen lässt. Ich erinnere mich, dass ich mich damals als Youngster bei den Herren erst einmal unterordnen und die Tore tragen musste. Heute sind die Hierarchien extrem aufgeweicht, alle packen mit an und die jungen Spieler müssen und wollen Verantwortung übernehmen.

Was sind die größten sportlichen Unterschiede zum Kreisligafußball von vor 18 Jahren?

Ich glaube, dass der Amateurfußball sich beschleunigt hat. Die Young Devils sind wirklich flink an der Kugel und physisch auf einem guten Niveau. Auch auf einem schwierigen Rasenplatz wie in Schledehausen wird die ganze Zeit Vollgas gegeben, die Grundtugenden stimmen. Wir haben damals noch mit Libero gespielt, den gibt es ja kaum noch. Neue Spielsysteme und anspruchsvollere Taktiken tröpfeln aus dem Profibereich herunter, weil die Trainerausbildung einfach deutlich besser geworden ist.

Trainer Björn Steffen sagte, er sei mit deiner Leistung durchaus zufrieden gewesen. Also, Hand aufs Herz: Wann sehen wir dich wieder bei den Young Devils?

Anfang Oktober spielen wir mit der Altliga erst einmal Ü32-Kreispokal, das ist der nächste Termin für mich! Ansonsten haben Björn Steffen und ich die Vereinbarung, dass er mich gerne wieder fragen darf, wenn Not am Mann sein sollte. Bin ich dann fit und habe Zeit, helfe ich sehr gerne wieder aus.